Rezensionen/recensioni - Markus Moling

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Rezensionen/recensioni

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Asstellung - RAISC

Wenn wir uns im Raum umsehen, sehen wir eine Ausstellung, die aus einer Vielzahl von Porträts besteht. Es handelt sich um eine Werkauswahl aus der Reihe "Wurzel und Erinnerung / raisc y memoria“, in der der Künstler eigene Vorfahren darstellt bzw. auf Papier bringt - daher auch der Titel der Ausstellung „Raisc / Wurzel“. Von den abgebildeten Personen hat der Künstler niemanden gekannt oder erlebt, und in einigen Fällen sind auch die Namen nicht bekannt. Zugrunde liegt eine instinktive Neugier nach der eigenen Herkunft, die wohl in uns allen vorhanden ist - eine Neugier nach der eigenen Geschichte, nach dem, was vor uns da war.

Im Raum sind ausschließlich Porträts ausgestellt, die jeweils allein im Bild stehen. Die Gesichter beanspruchen die gesamte Bildfläche, bei manchen ist ein farbiger Hintergrund vorhanden. Die Darstellungsweise der Gesichter zeigt unterschiedliche Stufen zwischen Realismus und Abstraktion. Die Farbpalette ist minimalistisch gehalten, teilweise fast monochrom. Die Farbgebung ist auffallend fein gestaltet und dient als subtiles Begleitelement des dargestellten Gesichtes. Der gewählte Farbton unterscheidet kaum zwischen Gesicht und Hintergrund, wenn ein Hintergrund vorhanden ist. Die Ausschnitte sind unterschiedlich nah oder fern gewählt, was unterschiedliche Perspektiven und Intensitäten der Betrachtung ermöglicht - dazu aber später mehr.

Der Entstehungsprozess eines Bildes beginnt mit alten Fotografien, Archivmaterial aus Familienbesitz. Der Künstler studiert die Darstellung und überträgt das Gesicht aufs Papier. Dabei liegt er Wert darauf, die dargestellten Gesichtszüge neutral zu gestalten, sodass keine charakterlichen Merkmale der abgebildeten Person durchscheinen. Kleidung ist nur bei wenigen Bildern zu sehen, meist handelt es sich dabei um traditionelle Gewänder. Im Malprozess erfolgt eine Überarbeitung, bei der die Zeichnung, die als Grundlage für das Werk dient, Schicht für Schicht ausgearbeitet und überarbeitet wird, bis das Dargestellte der künstlerischen Sprache des Künstlers entspricht.

In der Ausstellung geht es jedoch weniger darum, wer dargestellt ist, sondern um das, was dargestellt ist. Ja, worum geht es eigentlich in dieser Ausstellung wirklich? Welche Fragen bergen die Gesichter? Um eine Antwort darauf zu finden gehen wir zurück zum Titel der Ausstellung zurück: „Raisc / Wurzeln“. Wurzeln symbolisieren zwar den Ursprung und die Herkunft eines Menschen, sie stehen für Vergangenheit, Geschichte und Traditionen, die einen Menschen prägen. Gleichzeitig sind Wurzeln fest im Boden verankert und geben einem Stabilität und Standhaftigkeit. Sie sind eine Basis für Wachstum und Entwicklung und bilden die Grundlage für kommende Generationen. Wurzeln sind generationsübergreifend und in der Ausstellung nicht primär im genealogischen Sinne zu verstehen, sondern im existenzialistischen Sinne.
Markus sucht in seiner Arbeit nicht primär nach seinen eigenen Wurzeln, sondern nach den Wurzeln der menschlichen Natur. Im Gespräch mit ihm hat er ein Kunstwerk von Paul Gauguin zitiert, das trägt den Titel „Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?“. Diese Fragen ziehen sich durch die Epochen und werden immer wieder in der Kunst thematisiert, weil sie immer aktuell sind. Jede Generation muss isch diesen Fragen neu stellen und immer wieder nach neuen Antworten suchen. Und genau diese Fragen verbergen sich auch hinter den Gesichtern in dieser Ausstellung. Es sind existenzielle Fragen, die im Zentrum des Raumes stehen.
In der Arbeit an den Porträts setzt sich Markus mit den Grundwerten der menschlichen Natur auseinander. Es ist eine Reaktion auf die Welt, die uns umgibt, geprägt von einem kapitalistischen Gedankengut und eine Welt, in der Themen wie Krieg und Umweltkatastrophen - um nur einzelne zu nennen - von Tag zu Tag aktueller und akuter werden. Wie weit ist der Mensch dafür verantwortlich? Was bewegt den Menschen? Welche Werte liegen der menschlichen Natur zugrunde? Welche überwiegen und warum? Was bedeutet es heute, Mensch zu sein? Wo liegen die humanen Werte? Haben sich diese in den letzten Jahrhunderten verändert?
Um mich auf die Ausstellung vorzubereiten, habe ich mich mit der Literatur über die CONDITIO HUMANA auseinandergesetzt, dabei verwendet Hannah Arendt in ihrem Buch das Wort „Selbstentfremdung“. Sie fragt, ob der Mensch eine Selbstentfremdung durch selbst erarbeitete Prozesse und Gesellschaftsformen erlebt hat. Das erwähne ich, weil ich glaube, dass es auch eine zentrale Frage dieser Ausstellung ist. Der Austausch mit den Vorfahren kann meiner Meinung nach durchaus als Reflexion über einen Wandel der humanen Werte gelesen werden. Markus sucht nach Antworten auf diese Fragen, indem er seinen Vorfahren in die Augen schaut, sie auf ein Blatt Papier bringt und sich mit vergangenen Zeiten sowie mit sich selbst konfrontiert. Die Beobachtung der generationsübergreifenden Entwicklung erfolgt durch eine Gegenüberstellung, von seinen Vorfahren zu sich selbst.

Die Menschen, die wir heute im Ausstellungssaal abgebildet finden, sind alles verstorben, was mich zu einem weiteren spannenden Aspekt dieser Ausstellung bringt. Wir werden der Vergänglichkeit konfrontiert. Durch die Verwendung von alten Fotografien werden Personen zeigt, von denen nicht beim Künstler nicht einmal eine Erinnerung übrig geblieben ist. Er schafft aber eine, indem er das Gesicht aufs Papier überträgt. Sie finden eine neue Lebensform auf dem Papier, eine Metamorphose der Materie. Vergangen geglaubtes findet erneut eine Lebensform in einer neuen Materie. Dieser Vorgang erlaubt eine Beobachtungen der Vergänglichkeit, Markus schreibt dazu: „eine teilweise vergessene Person verwandelt sich in einem materiellen Werk und wird Gegenstand von einer künstlerischen Recherche.“

Bevor ich euch den Bildern überlasse, möchte ich gerne noch kurz auf die Entwicklung der Darstellungsweise des Porträts im Laufe der Werkserie eingehen, der man anhand der ausgestellten Bilder gut folgen kann. Die Bilder, die zu Beginn der Serie entstehen, zeigen einen klassischen Porträtaufbau: Die Figur ist zentral in der Bildfläche platziert, die Darstellung reicht ungefähr bis zur Mitte der Brust. Im Laufe der Zeit kommt das Motiv näher. Das Gesicht beansprucht den Bildraum vollständig für sich, die Gesichtsformen und -konturen werden ungenauer, reichen teilweise in die Abstraktion, lösen sich auf oder sprengen die Blattkante. Es findet eine Annäherung an die betrachtete Person statt, der Blickkontakt wird intensiver. Der Ausdruck füllt den Bildraum aus, es bleibt kein Platz mehr für „darum herum“.
In meinen Augen werden dadurch die Fragen aufdringlicher, die Gesichter schauen den oder die Betrachter:in an. Daher lade ich Euch jetzt ein: Lasst euch von den Bildern ansprechen, hört den Fragen zu, hinterfragt euer Handeln, reflektiert über das, was uns umgibt, seid sensibel und einfühlsam. Fragt nicht, wer dargestellt ist, sondern was das Bild sagt. Setzt euch mit den Fragen auseinander. Mit diesem Wunsch überlasse ich Euch der Kunst im Raum.

Nadia Moling, 19.07.2024



Das Schweigen gebrochen (DIE VERSCHWIEGENEN)
20 Porträts, 20 Geschichten - und 20 Lebenseinschnitte, verursacht durch restriktive Anti Covid-Maßnahmen. „Unabhängig davon, wie man zu dieser Thematik steht, muss es erlaubt sein, über Impf-Nebenwirkungen sowie psychische Belastung und Arbeitsverbot durch die verschiedenen Maßnahmen zu sprechen“, sagte sich Künstler Markus Moling und hat mit seiner Porträtserie „Die Verschwiegenen“ eines der aktuell größten Tabus gebrochen.
Es sind keine Einzelfälle, die Menschen, deren Gesichter Markus Moling filigran auf Papier festgehalten hat. Dazu ihre Geschichten. Geschichten, die Corona geschrieben hat – gemeinsam mit den Maßnahmen zur Eindämmung dieses heimtückischen Virus. Als Kollateralschäden werden die oft traurigen Lebenseinschnitte betroffener Menschen abgetan; wer sich nicht impfen lässt, muss die Konsequenzen eben tragen, heißt es zu oft, zu lapidar. Eine Mauer des Schweigens hat sich aufgebaut, ein gesellschaftliches Tabu. Als Markus Moling mit der Veröffentlichung der 20 Porträts und den dazugehörenden Geschichten in sozialen Netzwerken einige wenige Steine dieser Mauer entnommen hat, war die Resonanz groß. Noch viele Menschen haben sich beim Künstler gemeldet, noch viele weitere Geschichten gäbe es zu erzählen.
 
Kunst als Sprachrohr
Für Markus Moling stand das Sichtbarmachen der problematischen Aspekte der Anti Covid-Maßnahmen im Vordergrund. Ihm war es wichtig, die Kunst dort sprechen zu lassen, wo Worte unerwünscht. Daraus ist nun ein Stück Südtiroler Zeitgeschichte entstanden. Ein Projekt, das nachdenken lässt, das tief unter die Haut geht - das sich weder auf die eine noch auf die andere Seite stellt, das einfach nur aufzeigt, wie gewisse Realitäten tatsächlich aussehen, und dass es vielleicht manches zu überdenken gilt. Vielleicht sogar unsere Haltung Menschen gegenüber, die unsere Meinung nicht teilen. „Das Projekt „Die Verschwiegenen“ hat mich tief beeindruckt. Dass das Thema der Impfnebenwirkungen, der unangemessenen Arbeitsverbote, der gesellschaftlichen Unsicherheit und der enormen Spaltung der Gesellschaft medial kaum bis gar nicht medial aufgegriffen wird, verwundert mich nach wie vor. Ich bin nämlich der Meinung, dass es an der Zeit wäre endlich einige Dinge richtig zu stellen. Alle Porträtierten beispielsweise sind sozial engagierte Menschen, häufig ehrenamtlich aktiv und können keinesfalls einfach so als Egoisten abgestempelt werden“, so der Künstler.
Susanne Huber, 2022



"Deep Nature“
Wenn wir unseren Blick langsam durch diesen Raum schweifen lassen und die Bilder auf uns wirken lassen, erfüllt uns alle ein Gefühl von Ruhe, Harmonie, Frieden, Zeitlosigkeit und auch ein Gefühl von Poesie. Inhaltlich verfolgen die Arbeiten alle ein Thema: die Landschaft und Natur.
DEEP NATURE.
Das Thema Landschaft zieht sich konsequent wie ein roter Faden durch Markus langjähriges Schaffen und findet dabei immer wieder neue Gestaltungsvariationen. In dieser Ausstellung zeigt der Künstler seine neuesten Landschaftsbilder.
Er versucht dabei keine Wiedergabe der Natur zu schaffen, sondern im Motiv Zusammenhänge zwischen dem sinnlichen Naturerlebnis, der emotionalen Erfahrung und der persönlichen Erinnerungen zu ergründen. Sein künstlerischer Arbeitsprozess beginnt demnach in der Beobachtung der Natur, des Lichtes und der Stimmung; auch seine Landschaftsfotografien dienen dem Künstler dabei als Ideenvorlage. Nach gefundener Inspiration wird Markus zum Maler und Zeichner: seine neuen Arbeiten entstehen auf Papier, der Künstler bedient sich einer Mischtechnik, bei der er Wachs, Acryl, Tusche und Bleistift mehrschichtig aufträgt; die verschiedenen Ebenen werden wie Folien übereinander gelagert.
Schon Peter Weiermair beschrieb 2008 sehr treffend Molings Werke mit folgenden Worten, welche auch heute noch zutreffen: „Moling hat, so scheint es mir, in der Technik das ideale Mittel gefunden seine erinnerte Erfahrung wie auch sein Gefühl zu sublimieren.“
Als neues wichtiges Zeichenutensil erweist sich die chinesische Reibtusche, mit welcher der Künstler seinen Bildern eine gewisse Leichtigkeit und auch Zartheit verschafft, ohne dass er den fernöstlichen Stil zu imitieren versucht und in sehr freien, schwungvollen Zeichenstrichen arbeiten kann.
Markus jüngste Werke zeichnen sich vor allem durch eine befreite Bildkomposition aus. Raum und Landschaft wechseln zwischen Abstraktion und Figuration. Der Raum wirkt zunehmend aufgelöst und gewinnt an Bedeutung. Ein weiteres Merkmal ist die Tiefenwirkung der Bilder, welche durch das Übereinanderlagern verschiedener Malschichten und einer Fülle von Transparenzen erreicht wird. Ziel des Künstlers ist es, dem Betrachter ein Eintauchen in die Tiefe seiner Naturkompositionen zu geben um das Erlebnis der Stille und Ruhe fühlen zu können.
Markus Moling überzeugt in dieser Ausstellung durch seinen unverwechselbaren Stil, der sich durch das Gespür für Farbkompositionen, grafische Elemente, sowie ein spannendes Zusammenspiel von Flächen, Schichten und Ebenen auszeichnet.
Martina Baumgartner, 2019



Markus Moling
Markus Moling arbeitet seit vielen Jahren an einem immer wiederkehrenden Motiv, an dem er in einer Konsequenz und Ausschließlichkeit dranbleibt, die in der heutigen Zeit sehr selten anzutreffen sind. Die Gegenwart der Kunst ist heute gekennzeichnet von einer großen Fülle an Themen, an Herangehensweisen, an Medien und Strategien, innerhalb derer Künstler sich in eklektischer Weise der Welt bemächtigen, und ihre Fragmente auf vielfältige Weise aufgreifen, adaptieren und sampeln. Im Kontrast dazu findet sich bei Markus Moling ein asketischer und meditativer Ansatz, der uns auffordert, mit mehr Bedacht und Genauigkeit hinzusehen.
Es ist das Motiv der hügeligen und bergigen Landschaft als Hintergrund zu einer abstrakten, architektonischen Realität im Bildvordergrund, welche Markus Moling in vielen leicht abgewandelten Variationen immer wieder von neuem interessiert. Die verschiedenen Ebenen werden stets wie Folien übereinander gelagert, sodass sich immer wieder dieselben Ausblicke von einem suggerierten Innenraum hinaus in einen transzendenten Außenraum ergeben, welcher Landschaft und Berg ist. Markus Moling ist Maler und Zeichner. Die von Reinheit und Durchsichtigkeit geprägte Farbe Blau zieht sich konsequent durch das gesamte Oeuvre, sie wird immer nur durch leichte Erdfarben sowie die Nichtfarben Schwarz und Weiß kontrastiert. Die Arbeiten sind gekennzeichnet von einer erzählerischen Abstraktion, welche mit gegenständlichen Motiven arbeitet gleich wie mit abstrakten Formen, überlagert von einer sehr freien, in schwungvollen Strichen ausgeführten Zeichnung mit Graphit.
Die stete Wiederholung des Sujets hat über die Jahre in keiner Weise eine Beschleunigung oder Ungenauigkeit des Malprozesses bewirkt, im Gegenteil, die Bilder entstehen in einem sehr langsamen, zeit- und materialaufwändigen Arbeitsvorgang, der sich über mehrere Monate hinzieht. Schicht für Schicht übereinander auftragend erarbeitet sich der Künstler so seine Bildräume, mit dem Ziel, größtmögliche Transparenz bei maximaler atmosphärischer Dichte zu erreichen. Ölfarbe und Spachtelmasse, Kreide, Kunstharz, Wachs und Graphit werden dabei abwechselnd übereinander gelagert, wobei jedoch keine schwere und geschlossene Fläche entsteht, sondern vielmehr Transparenz und Leichtigkeit, auch keine Fülle an dargestellten Dingen, sondern die Leere des Raumes.
Die Berge und Landschaften haben weder den Charakter von fiktiver Naturdarstellung, noch jenen einer realistischen Landschaftsnachbildung. Es sind Landschaften, die der Künstler durch eine langjährige persönliche Naturerfahrung verinnerlicht hat, und deren Eigenschaften sich über das Atmosphärische, die Luft und das Licht prägen. Landschaften sind bei Markus Moling Räume der Sehnsucht, sie entziehen sich unserem Blick durch ihre freie Flächigkeit, und sind gleichzeitig doch immer im Zentrum unserer Anschauung. Nur ihre Konturen sind deutlich da am Horizont, und verweisen auf eine ferne Realität, die nie erreicht werden kann, weil geometrisch strukturierte Elemente ihr wie eine Barriere vorgesetzt sind.
Die Bildräume werden in den letzten Jahren abstrakter, es fehlen nun nicht mehr nur die Menschen, sondern auch die Bäume und Pflanzen, Möbel und Gegenstände. Architektur bildet sich durch das Motiv des rechteckigen Rahmens. Er ist die dynamische Variable, mit der der Künstler das Bild und seine Wahrnehmung prägt. In manchen Arbeiten ist eine geöffnete Tür angedeutet, in anderen blicken wir wie durch eine mit Eiskristallen besetzte oder beschlagene Glasfläche. In den letzten Arbeiten schließt sich der Rahmen teilweise zum dunklen, rechteckigen Block, und die Landschaft wird Teil dieser blockhaften Architektur. In anderen sehr neuen Arbeiten hingegen fehlt das geometrische Moment völlig. So changiert Landschaft und Raum zwischen Abstraktion und Figuration.
Das tiefe Eintauchen in die Realität des Bildes ist jenes Ziel, worauf Markus Moling hinarbeitet, und jenes Erlebnis, welches er uns als Betrachter ermöglichen will. Ein Eintauchen in den Raum gleich einer spirituellen Naturerfahrung, die er durch eine stete Übereinanderlagerung von vielen verschiedenen Schichten zu erreichen sucht, welche in lasierender Technik eine tiefe Fülle von Transparenzen erzeugt. Letztendlich stellt das Werk von Markus Moling somit ein unendliches und wiederkehrendes Eintauchen in das Spannungsverhältnis von Natur und Kultur dar, zelebriert an den immer wiederkehrenden Motiven von Rahmen und Berg.
Sabine Gamper, 2014



“Odüdes”
L'opera d'arte è un'opera di conoscenza intuitiva in cui si intrecciano all'intuito, la ragione e l'immaginazione. Il misurato equilibrio di questi elementi, nell'opera di Markus Moling, accorda armoniosamente e senza possiblità di distacco, sagome sinuose dai contorni mobili e leggeri con forme lineari nette e brillanti. Con dissimili inquadrature sovrapposte alle immagini di fondo, cerca di integrare lo spazio del paesaggio dipinto con quello dello spettatore e di stabilire un flusso comunicativo tra l'interno e l'esterno del quadro.
Può avere un riferimento reale la montagna, la collina, o il campo, ma la cornice ad essi aggiunta, li rende scollati dalla natura, ne alleggerisce il peso del vero e propone un confine, che è spaziale, perché suggerisce la profondità, ed anche filosofico, cosicché il senso della visione da oggettiva si fa soggettiva.
“Un qualsiasi sito naturale non ha valore se non per il sentimento effettivo che l'artista sa immettervi”, scriveva Baudelaire, ed infatti, il percorso intrapreso da Markus Moling è dichiaratamente soggettivo e lirico, nel senso che il pittore, ci propone la sua personale interpretazione di una tematica, quella circoscritta alla veduta paesaggistica, in cui licenzia i colori da una limitata funzione descrittiva e naturalistica, per farli divenire grandi protagonisti non soltanto del suo sentire, ma di quello evocato in chi guarda.
Niente nel quadro è descritto minuziosamente, se non i colori, dati a piccolissimi tocchi, picchiettati nelle innumerevoli varietà tonali dei grigi, degli azzurri, dei verdi, dei rosa e degli ocra, frammentati da infiniti raspi a matita che si aggrovigliano e si diradano per rendere l'effetto dell'incostanza dei riflessi. Soltanto una visione ravvicinata, secondo la maniera impressionista, permette di cogliere questa brulicante finezza nei passaggi di tono, poiché da lontano, gli impasti cromatici si distendono in ampi piani ed offrono un'immagine d'insieme definita e semplificata.
Le tinte sono in coerente corrispondenza alle linee compositive: nelle geometrie risplendono le note più alte e cristalline, mentre si fanno opache e di ovattata morbidezza quelle che riempiono l'intera superficie dell'opera. A volte però, le inquadrature si sfrangiano in grumi di bianchi o di blu delicati, per conferire al quadro un bagliore ed un'atmosfera rarefatti.
Nel lavoro di Markus Moling, la figura umana è assente e in questo modo, la sua poetica aderisce ai dettami dell'iconografia propria del paesaggio e ai principi del “sublime”, che a inizio Ottocento, distingueva “una perfezione senza grandezza da una grandezza senza perfezione”, ponendo dunque l'accento sugli stati d'animo e sullo stupore sgomento della natura, piuttosto che su un'esecuzione fedele e impeccabile.
Dell'atteggiamento romantico e del sublime, Markus Moling possiede l'attitudine alla meditazione e al sentimento, meno quello del divino e della malinconia, e ancor meno quello dello scacco dell'uomo di fronte alla superba grandezza della natura, che da lui è trattata invece, con amabile familiarità e con decoroso rispetto.
E`con gli occhi dello spirito che le “Odüdes”- tale è il titolo della mostra - ovvero le vedute di colli, vette e pianure, danno luogo a un nuovo paesaggio dell'anima, tutto interiore e nostalgico di infinito, i cui contenuti sono basati sempre sugli affetti e sulle passioni, perché vale appieno per Markus Moling il credo di Caspar David Friedrich che“la sorgente dell'arte è il nostro cuore” e ancor più che“il sentimento dell'artista è la sua legge”,vale a dire che quel che sente comanda la sua mano nel fare, e “il resto è silenzio”.
Danila Serafini, 2014



Markus Moling
Die Abstraktion ist wieder en vogue: Vor einigen Jahren wurde kaum einer Kunstgattung weniger Beachtung geschenkt als der abstrakten Kunst. Die Produzenten dieser Kunstrichtung besetzten nur eine kleine Nische. Das Besondere an der neuen Liebe zur abstrakten Kunst ist, dass sie vor allem auch bei jungen Künstlern angesagt ist. So lässt sich eine Rige anerkannter und erfolgreicher Künstler auflisten, die sich der abstrakten Darstellung widmen und ihren Fokus vorwiegend auf diese Gattungsform richten: Die seit dem 20.Jh. bekannten Disziplinen, die abstrakte Malerei und Bildhauerei, sind um die Bereiche abstrakte Fotografie, Installation und Videokunst erweitert worden. Die Neue Abstraktion weitet sich auf alle Ausdrucksformen der Kunst aus und lässt eine Renaissance mit unzähligen Varianten der existierenden Strömungen sichtbar werden.
Die abstrakte Kunst durchlief schon immer außergewöhnlich unterschiedliche Tendenzen und eine Begriffserläuterung und eindeutige Zuordnung scheint gar nicht so einfach. Vergleicht man zum Beispiel den freien farbfrohen Pinselstrick eines Wassily Kandinsky und die hermetischen geometrischen Formen Piet Mondrians, so lässt sich gut die Spannweite des Begriffs Abstraktion erahnen. Verallgemeinernd erklärt sich die Abstraktion als gegenstandslose, frei erfundene oder von der Wirklichkeit abstrahierte Formen und stellt somit den Gegenpol zum Figurativen-Werk.
Ob es sich bei dieser neuen Auseinandersetzung mit der Abstraktion um einen bewussten Ausbruch aus der Wahrheit oder Kompensation der Realität handelt, oder um die Erneuerung und das Weiterdenken der früheren Abstraktion ist jeweils individuell von Künstler zu Künstler zu beurteilen. Den Zugang Markus Molings, der zweifellos Teil dieser couragierten jungen Garde ist wird im Folgenden erläutert.
Markus Moling wurde 1973 in Wengen geboren, macht 1996 sein Diplom an der “Accademia di Belle Arti di Brera“ in Mailand, lebt und arbeitet heute in Wengen.
In dieser Einzelausstellung zeigt Moling einen Überblick seines Schaffens in den letzten Jahren. Die Ausstellung zeigt neben Öl und Harzbildern auf Karton und Pressfaserplatten auch Zeichnungen auf Papier.
Seine zarten Bilder entstehen in einem langsamen aufwendigen Prozess, dabei werde die beiden Elemente Ölfarbe und Epoxidharz kombiniert, um räumliche Andeutungen sichtbar zu machen: Geometrische Formen, die monochrom ausgemalen als vertikale oder horizontale Felder den Bildträger überziehen und Raumstrukturen vorgeben, bilden die Basis seiner Malerei. Diese lasierenden Farbflächen sind vorwiegend in Pastelltönen gehaltene und in leichten Reflexen aus zarten Blau- Grün- und Gelbabstufungen modellierte Ebenen. Darüber legen sich immer wieder von Hand gezogene ungerade Linien, die mit Harz überzogene rhythmische Farbflächen bilden und nicht selten die gesamte Bildoberfläche horizontal durchziehen. Dadurch wird die darunterliegende geometrische Ordnung gebrochen. Von Künstlerhand stilisierte Attribute wie Fensterandeutungen, Bäume oder Gefäße in verschiedenen Formen veranlassen den Betrachtenden zu Assoziationen mit Innen- und Außenräumen.
Moling spielt also mit gegensätzlichen Gestaltungselementen der Abstraktion: Einerseits verwendet er geometrische Kompositionen, die weder abbildlich, noch illustrativ oder narrativ sind sondern wohlüberlegt und geplant auf die Bildfläche gesetzt. Andererseits kreiert er schräge Farbfelder mit grelleren stark kontrastierenden Farbnuancen, die intuitiv und verspielter wirken. Durch diese Symbiose aus strenger Ordnung und verspielter Spontaneität entsteht Rhythmus, die im übertragenen Sinn akustische Assoziationen wie laut und leise, haptisch gedacht wie rau und glatt hervorrufen.
Die Arbeitsweise Molings ist zwar abstrakt aber dennoch meint das Auge des Betrachtenden stets Dinge aus der realen Welt erkennen zu können, die ihn zu seinen Gemälden inspiriert haben. Diese im Geiste des Betrachtenden gedachten Landschaftsbilder oder Innenansichten sowie die Verbindung von Beidem sind individuelle Konstrukte. Moling gibt lediglich durch eine stark minimierte, sprich auf das Wesentliche reduzierte Formensprache Interpretationsimpulse vor, die der Betrachtende zum für ihn fertigen Bild weiterdenkt.
Das Besondere an diesen kargen menschenleeren Landschaftsbildern und seinen Zeichnungen sind die unübersehbaren Spuren von Menschen: Blumentöpfe, Wäscheleinen architektonische Elemente, wie Fenster oder Mauerteile. Das Zusammenspiel aus den, aus dem Alltag entlehnten Objekten und den rein spartanisch an offene Räume erinnernde Flächen bilden die Balance zwischen statischem Raumkonstrukt und narrativ bewegtem Inhalt, zwischen Leere und Besetztheit und nicht zuletzt zwischen Abstraktion und Konkretem.
Das prägnanteste Charakteristikum, welches sich in allen Arbeiten des Künstlers zitieren lässt ist die Melancholie, die dominierende Stille, die sich durch die Malerei Markus Molings zieht. Diese poetische Lautlosigkeit schließt den entschleunigten Entstehungsprozess der Arbeit, die ruhigen Farbnuancen, sowie den zeitlosen Bestand mit ein und verleiht den Werken und dem Menschen Markus Moling Authentizität. Seine Bilder sind der ehrliche Ausdruck einer sensiblen Gefühlslandschaft und jede laute überzogene Interpretation würde dazu führen, dass die zarte Bildsprache des Künstlers überhört würde.
Lisa Trockner, 2011



Vom Zauber gemalter Poesie
Er liebt die Natur und setzt den Zauber und die Ruhe, die sie ihm gibt, künstlerisch um. Dabei entstehen elementare Landschaften, die Markus Moling zum Teil auch mit anderen Objekten wie Stillleben oder Innenansichten gekonnt kombiniert. Diese Arrangements, herausgearbeitet durch eine ausgeklügelte Maltechnik, lassen ein poetisches Spiel des „Da und Dort“, des „Innen und Außen“ entstehen.
Schicht für Schicht fertigt der 1973 geborene Künstler seine Werke in Mischtechnik aus Ölfarben, Acrylmasse, Bleistift und Kunstharz an; mit der daraus entstehenden Überlagerung der angewandten Mal- und Materialschichten erzielt Markus Moling eine sublime Farbwirkung und geheimnisvolle Transparenz. Damit gelingt es ihm, seinen Werken einen unverkennbaren Charakter zu verleihen. Dezent und leicht abstrahiert stellt er die sorgfältig gewählten Sujets dar und fügt sie mittels klarer, linearer Komposition elegant ins Bild ein. Dabei lässt die Spannung zwischen Abstraktion und Figuration dem Betrachter genügend Raum für Interpretationen frei. Nie banal oder flach präsentieren sich ihm Markus Molings Werke, sondern stets mit erhabener Tiefe; gefüllt von einer gewissen Leere und Stille strahlen die Werke eine wahrhaft poetische Ruhe aus.
„Innen und Außen“, „Da und Dort“
Die Ausstellung in der Kunstgalerie BZG in Neumarkt umfasst etwa 20 Bilder des Wengener Künstlers, darunter großformatige Werke genauso wie kleinere Formate. In der Farbgebung überwiegen die lasierten und abgestuften Töne, wobei durch das Aufflammen einer kräftig leuchtenden Farbe Markus Molings Werke mit einer überraschenden Lebendigkeit in der Komposition ergänzt werden. Was der Künstler zu beschreiben versucht, sind sowohl das Sichtbare als auch das Unsichtbare. In einem Zug bildet er Landschaften und Objekte der Außen- sowie der Innenwelt ab. Molings Malerei entsteigt eigenen Erinnerungen, formt sich aus seinen Wünschen und Hoffnungen, in der Absicht, die Vergangenheit mit der Zukunft in einer flüchtigen, aber spürbaren Gegenwart zu verschmelzen.
Susanne Huber, 2011



Markus Moling
Le forze motrici dell’opera di Markus Moling sono di origine poetica e nostalgica, tanto che per l’artista può valere la definizione data a Chagall, “di poeta con ali di pittore”.
Markus Moling descrive sia il visibile che l’invisibile, ritrae dunque sia gli oggetti e i paesaggi del mondo esterno sia quelli degli universi interiori.
I suoi dipinti sono i suoi ricordi, i suoi desideri e le speranze, nell’intento di annodare il passato all’avvenire in un fuggitivo ma palpabile presente, ma sono anche il modo, il suo modo, per rapportarsi a ciò che c’è e a chi c’è.
Non è casuale infatti, che i temi raffigurati offrano al contempo vedute di finestre e brocche, di alberi e scale, bicchieri, tavoli, forchette e fili d’erba, in un alternarsi ritmico e armonico di esterno-interno. Questa è la dialettica che lo avvince e che rapisce i suoi pensieri: la connessione tra ciò che è di qua e ciò che è al di là, tra ciò che abbiamo dentro e ciò che abbiamo fuori, tra ciò che sentiamo e ciò che vediamo, tra ciò che siamo per noi stessi e ciò che sembriamo agli altri. Ecco perché allora non servono le indicazioni di tempo, né le linee che definiscono con nettezza le immagini, o perché non vi può essere limite segnato tra i due spazi percepiti: i confini cambiano, le apparenze sono sempre e comunque mutevoli e le certezze svaniscono alla prima speculazione. Cosa resta? Resta il dubbio che di sé permea la realtà, resta la sensazione di un intento, e resta il desiderio non placato di dire. La pittura di Markus Moling è un dire silente, ma traboccante di forza e di quieta tensione; l’ascolto è rivolto agli occhi e le parole hanno luogo in colori e forme. Essa parla del recondito attraverso il recondito, in un linguaggio che cerca il dialogo tra il dispiegarsi sontuoso dei paesaggi intimi dell’anima dell’artista con quelli delle nostre anime.
Ne consegue che le misure delle tele siano minute perché illustrano soltanto l’essenziale di questa sua nuova visione pittorica, in cui vincono le tinte superbamente velate e garbatamente smorzate. Poi, un guizzo di colore vivace e splendente- un verde brillante o un arancione acceso - improvvisamente ridesta l’insieme e incorona di vivezza inaspettata l’intera composizione. Il tratto in questione non è una lacerante rottura dell’insieme, ma una riconciliazione ultima, carica di valori visivi e tattili, che emerge in splendore e spessore e stabilisce un rapporto plastico di ombre e luci, di pieni e di incavi.
In ultimo, la tecnica che sostiene il suo fare è un connubio ben riuscito tra le moderne resine sintetiche e le tinte ad olio tradizionali. L’artista dunque, persegue una ricerca che è concreta e pratica nei mezzi, così come ispirata e lirica lo è negli assunti.
Sottratta all’ampiezza oratoria o al vuoto redondante, l’opera pittorica di Markus Moling brilla di questa sconfinata immersione in se stesso, dello straordinario sentimento che la sostanzia e del cuore semplice, poetico e cullato dal silenzio che è il suo.
Danila Serafini, 2009



“Quies“
Nach einer ersten Kenntnis seiner in den letzten beiden Jahren entstandenen Bilder, vor allem jedoch nach einem Besuch in dem kleinen Studio am Fuß des Kreuzkofels in dem kleinen und ruhigen Ort Wengen, konnte ich die bisherigen Arbeiten, die expressiver ausgerichtet waren und andere Themen berührten, und vor allem die für mich überzeugende Folge der hier gezeigten Bilder studieren, in denen Moling eine Möglichkeit der Landschaftsdarstellung für sich gefunden hat, die seinem Poesieverständnis entspricht, jedoch auch in einer Geschichte des Themas in der Malerei heute als innovativ angesehen werden kann, für ihn selbst auch Basis für eine weitere Entwicklung ist.
Es ist eine zusammenhängende und sich entwickelnde Folge. Wenn ich von Zusammenhang spreche, so meine ich die Form dieser Bilder, ihre Technik (Mischtechnik mit Spachteleinsatz und Kunstharz), also die semiotische Seite, seine Grammatik sozusagen, wie auch die semantische begriffliche Seite des Themas, die Landschaft, ihre Strukturen und das Licht in diesen winterlich-kargen Landschaften. Ich glaube also, dass diese Ausstellung die erste wichtige Ausstellung dieses jungen Malers ist, weil wir in ihr seine Identität und die Authentizität des Landschafts-gefühls vorfinden.
Moling hat dieser Ausstellung einen lateinischen Begriff gegeben “Quies“ (lat. –Ruhe, Stille). Damit entkommt er einerseits dem Dilemma der Dreisprachigkeit (lad, dt, it), der Begriff vermittelt jedoch auch etwas Feierliches, Getragenes, Poetisches. Moling nennt auf die Frage nach Künstlern die er schätze zwei ganz gegensätzliche Namen: Giorgio Morandi und einen Zeitgenossen Anselm Kiefer. Von Kiefer kommt vielleicht der Aspekt des Materials (Relief etc.) von Morandi die Poetisierung und Nobilitierung banaler Orte oder besser der jeweiligen Umgebung, die auch bei Moling im Hintergrund steht.
Die Landschaft als autonomes Thema ist in der bildenden Kunst erst spät aufgekommen. Sie war Hintergrund oder Vedute bis sie dann vor allem in der Romantik Projektionsraum des Gefühls (für Größe, Einsamkeit, Trauer, Freude etc.) wurde, aber auch rein das ist für uns im Zusammenhang mit Moling relevant, Möglichkeit einer abstrakten Malerei vor der Abstraktion. Die bläuliche Winterlandschaft mit ihrem Licht, die Verschränkung von Außen - und Innenräumen vermitteln keine konkrete Landschaft oder gar Vedute, es ist die Natur schlechthin in der noch grafische Notate von Sträuchern, Bäumen, Zäunen, Wegmarkierungen und Begrenzungen an die heimatliche Landschaft erinnern. Das Bild jedoch changiert zwischen seiner malerischen Autonomie und den Erinnerungsresten des in der Natur (einer von Menschen strukturierten Natur)Verweilenden. Die besondere Technik vermittelt dabei dem Betrachter durch die “Tiefe des Bildes“, von den mit Kunstharz bedeckten und freigelassenen Zonen, die Erfahrung des im Bild eindringenden und reflektierenden Lichts.
Moling hat, so scheint es mir in der Technik, das ideale Mittel gefunden seine erinnerte Erfahrung wie auch sein Gefühl zu sublimieren.
Peter Weiermair, 2008



"orizont 2"
“L’atelier è il luogo del lavoro e anche della fatica, il luogo del mestiere; è lì che mi raccolgo, come in un luogo di illuminazione....bisognerebbe dire ai pittori di oggi che tutto si gioca nell’atelier, nella lentezza del suo tempo. Amo le ore trascorse a guardare la tela, a meditare davanti ad essa, a contemplarla. Ore incomparabili nel loro silenzio. D’inverno la grossa stufa borbotta, rumori familiari dell’atelier. I pigmenti mescolati, lo strofinio del pennello sulla tela, tutto viene riassorbito dal silenzio: prepara all’entrata delle forme sulla tela nel loro segreto, alle modifiche spesso appena abbozzate che fanno fluttuare il soggetto del quadro verso qualc’altro di illimitato, di sconosciuto”. Balthus, 2000
Possiamo immaginare l’artista ì, mentre mescola i pigmenti all’acrlico e allo stucco... Il risultato uno schema compositivo rigoroso ma mai severo, costruito a superfici che alternano rapporti di brillanti colori complementari a tinte opache, sobrie e grevi e vibranti di luce perlata, da cui traspare sottile la base rossastra. Con pennelli e spatole crea una stesura striata, raspata a macchie informi o regolari e strati di densità dagli spessori diversi, sendendo così l’opera plastica e tattile. A volte, minuti segni neri incerti e tremuli, guidano con discrezione il ritmo dei cami cromatici. Cosa rappresentano? Gli orizzonti, e in senso lato gli spazi, i paesaggi che MM offre
senza alcun compiacimento decorativo e senza facili sentimentalismi; è altresì una autentica resa di vedute, di case, figure etc....., insomma di quei dettagli che frantumano e ostacolano una visione ampia e lontana e forse ne comprometterebbero l’aspetto silente. Per questo, il suo stile è consonante a quello di Chardin e di Morandi. M. Moling testimonia il suo profondo rispetto per la natura e per gli spazi, che raffigura distaccati, immersi nel silenzio e fa questo con emozione contenuta, lenta e profonda. “Ci si serve dei colori, ma si dipinge con il sentimento” affermava Chardin.
L’artista infatti, predilige le piccole dimensioni, dichiarando così una destinazione privata e intimista.
Se l’orizzonte è quella linea che limita la zona visibile da un punto di osservazione e lungo la quale cielo e terra sembrano congiungersi, be’, non vi è titolo più appropriato per queste composizioni, dove cielo e terra si baciano e si confondono. Il suo compito è di nobilitare semplici invenzioni di vedute con una tecnica pittorica raffinata e con lucidità di analisi; l’obiezione se queste opere aderiscono davvero alla reatà o se invece se ne discostano per appartenere alla dimensione dell’astratto, non è fuori luogo, ma soltanto l’artista ci potrà rispondere, per noi valga ciò che scrisse Baudelaire, ovvero ch bisogna andare “in fondo all’ignoto per trovarvi il nuovo”.
Danila Serafini, 2007



"orizont"
"La gente che cerca significati simbolici è incapace di cogliere la poesia e il mistero intrinseci all'immagine: certo lo sente, questo mistero, ma vuole liberarsene. Ha paura. Chiedendo " Che cosa significa?" esprime il desiderio che tutto sia comprensibile. Ma se non si rifiuta il mistero si ha una reazione differente. Si chiedono altre cose". (René Magritte)

Cosa si può chiedere all'opera pittorica di Markus Moling che la nostra percezione intuitiva non ci sappia rivelare? E` vero, ciò che dipinge non é riconducibile ad un albero, ad una casa, ad una donna; sono strati di colore segnati da pennellate dense di cera su cui scivolano graffi lievi di nero che invece di distinguere, musivamente compongono la trama cromatica dei suoi pensieri trascritti. Le forme dunque, sono dichiaratamente astratte, ma la sostanza espressa è di un'impenetrabile compattezza; la sostiene e la sublima un'arcaica onestà del dipingere e una profonda coscienza. Risolve la composizione in morbide geometrie niellate di gialli su toni grigi, azzurri o indaci che la cera alza di spessore e illumina di effetti perlati.
Svela lo spazio in simmetriche proporzioni saldate attorno ad un fulcro generatore, ad un centro propulsore di un sé che cerca senza smarrirsi. Nella cadenzata e compiaciuta lentezza dell'operare, Markus Moling indugia sulle visioni della sua anima per raccoglierne i paesaggi e le labirintiche scene mentali. Ascolta il suo silenzio, riflette sui percorsi, costruisce soluzioni solide e diafane, poi si allontana. Attende e riprende il lavoro di più quadri contemporaneamente, mosso da una consapevolezza più grande e da un altro passo compiuto che lo avvicina alle sue pitture, perché il passo compiuto lo ha ricondotto dentro di sé.
Questi olii su cartone di piccolo formato sono minuti oggetti di bellezza, come il miglior frammento di un'immagine che permane nella nostra memoria e anche se scollato dalla sua interezza, condensa un'atmosfera di senso sospeso e si orna di un altro valore.
Il labile equilibrio di sommesse essenze cromatiche è la dimensione di quel mistero che Magritte indicava come poesia intrinseca all'immagine. Il nostro decoroso rispetto è un estatico incanto e un risveglio nella coscienza perché, il desiderio di aprirsi a ciò che non è comprensibile è stato appagato "da altre cose".
Danila Serafini, 2004



Markus Moling
Markus Moling, geboren in La Val/Wengen, einem ladinischen Dorf im Gadertal, zeigt zum ersten Mal seine Werke in einer Einzelausstellung in der Schlandersburg.
Nach dem Besuch der Kunstlehranstalt in St.Ulrich, inskribierte er an der Kunstakademie in Florenz und wechselte dann zur Accademia di Brera in Mailand über, wo er seine Studien vollendete. Seitdem nimmt er aktiv am Ausstellungsgeschehen im Lande und außerhalb teil: Mailand, St. Ulrich, Klausen, Bozen, St. Martin in Thurn, Enneberg. Er ist Mitglied des Ladinischen Künstlerbundes EPL und hat bereits an mehreren öffentlichen Wettbewerben teilgenommen.
In all diesen Jahren hat er sich eine starke Bindung zur ladinischen Heimat und ihrer Sprache bewahrt. Als Schulamtsleiter für die ladinischer Schulen in Südtirol und ladinischen Schriftsteller, bin ich sehr erfreut, dass ein junger ladinischer Künstler neue unkonventionelle Impulse über den Rahmen der Dolomitentäler hinaus setzt.
Ich kenne diesen Künstler noch aus Zeiten, wo ich selber an der Kunstlehranstalt in Gröden unterrichtete; so kann man sagen, dass sich wiederum ein Kreis des Wiedersehens schließt.
Markus Moling bleibt mir als stiller, bedächtigen und etwas zurückgezogenen Schüler in Erinnerung, und auch seine besonderen, stillen und einzigartigen Bilder scheinen diesen Eindruck zu bestätigen. Es sind schwer durchschaubare Kompositionen mit starkem symbolischem Gehalt. Darin ist eine gezielte Mittelpunktsuche erkennbar, gleichsam als Suche nach dem psychologischen Zentrum des Individuums. Auf das Wesentliche reduziert, kommt die Komposition mit einem Rahmen und einem Punkt in der Mitte aus. Eine solcherart abstrahierte Kunst will eindeutig eher Sensationen vermitteln, eine direkte Aussage wird man umsonst suchen. Der Betrachter wird in keinen Prozess des Verstehens eingebunden, stattdessen wird ihm eine Unterlage zum Mitempfinden angeboten. So wirkt Kunst völlig unaufdringlich, wenngleich nicht gerade einfach, aber das ist Gegenwartskunst nur in den seltesten Fällen, außer man entscheidet sich für plakative Formulierungen oder gefällige Werbekunst...
Wenn man bedenkt, dass Markus Molings Werke in innigem Kontakt mit der Natur, als Ausdruck der naturimmanenten Kräfte entstehen, gleich wie ein spontanes Gedicht, so muß diese asketische Strenge und Entrücktheit doch überraschen. Auch die Wahl der Materialien ist keine beliebige: Blei als Unterlage und Rahmen, welch ein Gegensatz zur landläufigen Auffassung von Natürlichkeit! Steht doch Blei in der Volks- und Medienmeinung gerade für Technik, Umweltvergiftung durch Abgase, Negation des Naturschutzgedankens. Und, im übertragenem Sinne, vermittelt Blei ein Gefühl von Schwere, Gebundenheit, Einengung... Stattdessen wählt unser Künstler gerade diese ungeliebte Material, wohl weil es eine weiche Unterlage darstellt, aber vielleicht auch aus Widerspruchsgeist, als Entscheidung für den schwierigeren Weg.
Denn hier geht es nur vordergründig um klischeehafte Naturerfahrung; wichtiger ist der mystische Gehalt des Kunstwerks, der nur angedeutet, nicht fertig ausgeführt wird. Diese metaphysische Kunst zwingt zur Konzentration, etwa wie die metaphysische Dichtung eines John Donne, mit ihren verschlüsselten Botschaften und ihren poetischen Chiffren. Markus Moling wählt mit Vorliebe kleine Formate in Mischtechnik auf Blei, er verwendet dabei hauptsächlich Wachs- und Ölfarben. Die Bilder sind zu Familien mit erkennbaren Sinnzusammenhängen gruppiert. Einige größere Formate unterscheiden sich nicht wesentlich in Ausführung und Aussage. Einige Werke aber lassen noch einzelne Elemente naturnaher Darstellung erkennen, der Prozess der Abstraktion schreitet aber unbeirrbar fort.
In einer Zeit, wo alles nach eklatanter Selbstdarstellung und mediengerechtem Marketing schreit, verdient dieser Künstler der Stille, der meditativen Naturinterpretation umso mehr Achtung und Anerkennung.
Roland Verra, 2002

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